1993 - Nie Wieder |
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Artikel: Mahnerin gegen Rassismus
„Jeder ist
verantwortlich für das, was er tut, und mitverantwortlich für das, was
er
geschehen läßt“ (Zitat des Bundespräsidenten Herrn von Weizsäcker
anläßlich einer
Gedenkveranstaltung am 15. Februar 1993 in München, „Weiße Rose“). In diesem Sinne habe
ich 1989 ein Mahnrelief über den Wiederstandskämpfer Willi-Graf (Weiße
Rose)
mit dem Titel: „Jeder
einzelne trägt die ganze Verantwortung“ im Auftrag der Stadt
Euskirchen erstellt. Diese Einstellung zur
Eigenverantwortung veranlassten mich, im Herbst 1992 eine Skulptur
gegen
Rassismus und Gewalt zu schaffen. Im November 1992 stellte ich die
Skulptur „Nie Wieder“ in Erftstadt
der
Öffentlichkeit vor, im Dezember 1992 in Köln, Exit – Art. Begleitend
dazu
startete ich eine Unterschriftensammlung bildender Künstler aus
Köln/Erftstadt/Bonn (236 Unterschriften). „Was geschieht, muß
privat geschehen“ Zitat Heinrich Böll über mitmenschliche Solidarität,
zu
Antisemitismus, Fremdenhaß und wachsende Gleichgültigkeit. Die Aktion der
Versenkung ist als symbolische Handlung und Mahnung gedacht, daß
Rassismus und
Gewalt in unseren Köpfen nicht wieder entstehen dürfen. Sie soll dazu
beitragen, sich allen Ansätzen einer Wiederholung der Vergangenheit
entgegenzustellen. Ich bin mir darüber
im klaren, daß die Aktion allein am eigentlichen Geschehen, sowie dem
Anwachsen
bzw. stiller Duldung von Gewalt und Ausgrenzung Andersdenkender wenig
ändern
wird. Doch andererseits ist es meine feste Überzeugung, daß die Jugend
– durch
Aufrufe dieser Art zum selbständigen Denken und Handeln angeregt – sehr
wohl in
der Lage ist, dieses Zeichen als Synonym eines unseligen Abschnitts
unserer
Geschichte aus den Köpfen zu verdrängen. Dann hätte ich als
Jahrgang 37 mein Ziel erreicht mit den Worten „Nie
Wieder“ |
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