1997 - Hände verbinden |
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zu sehen: Münch-Stift-APZ, Erftstadt-Frauenthal Im Jahre
1993
erarbeitete ich mit Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Erftstadt ein Handprojekt
mit Gesprächsnotizen und begleitenden Fotos, das sich über ein Jahr erstreckte. Bei dieser Arbeit
faszinierte mich vor allen Dingen der Umgang mit Menschen verschiedener
LEBENSLÄUFE z.B. der Gegensatz zwischen einem Menschen aus der Politik oder der
Wirtschaft, und dem Menschen, der Teile seines Lebens in Unsicherheit, Angst
oder körperlicher Unzulänglichkeit verbracht hat. Bei den jeweils
geführten ausführlichen Gesprächen zeichnete sich eine Gemeinsamkeit ab: Wir
alle sind Suchende, gleich in welcher Lebenssituation wir uns momentan
befinden. |
Hände, die sich zum Geben öffnen und auf der anderen
Seite bereit sind für harte Arbeit. Alte Hände,
voller Charme des Erlebten und dem Mut, sich nicht aufzugeben. Kranke Hände,
von Stichen entstellt, sprechen von dem Wunsch, aus dem Teufelskreis der Sucht
herauszukommen. Suchende Hände
einer Blinden, die uns für einen Moment stutzen lassen über die Stärke, die von
Ihnen übertragen wird. Feinnervige Hände
eines blinden Jungen, der Freundschaft sucht. Helfende Hände
von Menschen, die im ehrenamtlichen Bereich ihren stillen Beitrag leisten. |
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Hände, die dem
„Herrn“ dienen in verschiedener
Funktion, die sich dem gequälten Menschen öffnen, Hoffnung gebend und ihn auf
seinem schwersten letzten Weg begleiten. Hände, durch Krieg
oder politische Veränderungen aus der gewohnten Umgebung herausgerissen, sich
hier bei uns anbieten, zum Gemeinwohl beizutragen. Sensible Hände
von Künstlern, die stets auf der Suche nach neuen Strukturen, neuen Formen und
Inhalten sind. Arbeitssame Hände,
teils voller Narben, die nicht entstellen, sondern uns eine Geschichte erzählen. Hände von Müttern,
die ihre Kinder allein erziehen, ausgesetzt den Schwierigkeiten, die auch die
heutige Gesellschaft noch vor ihnen aufbaut. Junge Hände,
die eine Vorbildsfunktion ausüben, sei es im Dienst in der Bundeswehr, oder als
Zivildienstleistender, oder als herausragender Sportler. Hände eines Politikers,
der den sozialen Aspekt an die erste Stelle seines Wirkens gestellt hat. Hände eines
erfolgreichen Unternehmers, die eine
tiefe Gläubigkeit austragen, trotz schwerer Schicksalsschläge. Hände, die in
unserer Zeit ein Zeichen setzen
wollen durch Tatkraft und Mut sowie der Bereitschaft, Verantwortung zu
übernehmen. All diese Hände-suchend-gebend-helfend-führend-dienend-vereinen
sich zu einer Solidarität und des Zusammenstehens. |
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